Chemische Sensibilitäten, auch bekannt als Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS) oder Umweltkrankheit, bezeichnen eine erhöhte Empfindlichkeit oder Reaktion auf bestimmte Chemikalien oder Schadstoffe in der Umwelt. Menschen mit chemischen Sensibilitäten können auf Substanzen reagieren, die in niedrigen Konzentrationen vorkommen und für die meisten Menschen als unbedenklich gelten. Diese Substanzen können in einer Vielzahl von Produkten und Materialien gefunden werden, einschließlich Reinigungsmitteln, Farben, Parfümen, Pestiziden, Baustoffen und Kunststoffen.
Die Symptome von chemischen Sensibilitäten sind vielfältig und können von Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindel bis hin zu Atembeschwerden, Hautreaktionen und neurologischen Problemen reichen. Die genaue Ursache der chemischen Sensibilitäten ist nicht vollständig verstanden, und die Diagnose kann schwierig sein, da die Symptome oft unspezifisch sind und von anderen Erkrankungen stammen können.
Im Kontext des nachhaltigen Bauens und der Baubiologie ist die Berücksichtigung von chemischen Sensibilitäten wichtig, um ein gesundes Innenraumklima zu schaffen und das Wohlbefinden aller Nutzer zu gewährleisten. Dies beinhaltet die Auswahl von schadstoffarmen und emissionsarmen Materialien, die Vermeidung von Produkten mit starken oder künstlichen Gerüchen und die Sicherstellung einer effektiven Belüftung. Gebäude, die nach diesen Prinzipien entworfen und gebaut werden, tragen dazu bei, die Belastung durch chemische Schadstoffe zu minimieren und eine gesündere Umgebung für Menschen mit chemischen Sensibilitäten zu schaffen.